10. September 2005, 21:30 Uhr.
Hostalzimmer in Palacio Del Rei,
nach gut 50 Kilometern, die meisten in strömendem Regen.

Der Mist von gestern hat sich nahtlos fortgesetzt. Wir sind super-früh los, schon ab 8:00 Uhr auf der Straße und mit recht wenig Feuchtigkeit bis Portomarin gekommen. Bilder vom Ort und von meiner Regenausstattung gibt es ein paar. Ab Portomarin keine mehr, weil massiver Regen eingesetzt hat und zwar in allen denkbaren Darreichungsformen, die letzten km sogar voll-strömender Landregen. 

Da die so genannte Regenjacke tatsächlich ordentlich Feuchtigkeit durchlässt, war ich recht bald nass und musste nach einigem km natürlich auf Verena warten. Das dauerte ewig und ich bin total ausgekühlt, obschon ich anfangs noch Bewegungsübungen dagegen machte. Aber eine halbe sinnlose Stunde hält man das nicht durch. Nachdem sie dann ankam und wir Palace del rei als „Zwischenziel“ abgestimmt hatten, bin ich also weitergefahren, aber nicht mehr warm geworden - die reine Qual. Spürte Arme und Hände nicht mehr und das Wasser lief nur so runter; alles grau-trüb-nebelig und das Sitzen schmerzte, die Pobacken irgendwie ‚eingeschlafen’. 

Es steht zu erwarten, dass ich mir da irgend was verkühlt habe. Mal sehen, was. Völlig durchnässt habe ich einmal sogar eine ganz leichte Steigung geschoben und bin schließlich (völlig am Ende) angekommen. Die super-arrogante Hexe in der Herberge propagierte „Vorrang für Fußpilger“ und wollte offenbar meinen Wunsch, die Kleidung zu wechseln, erst dann verstehen, als ich im Vorraum beginne, mich umzuziehen. Sie gestattet das Eintreten zum Kleiderwechsel, das ich nutze, um eine warme Dusche zu suchen, zu finden und zu nehmen. Als ich leidlich erwärmt in andere Kleidung geschlüpft bin, kommt glücklicherweise (und ebenfalls völlig am Ende) Verena an und wie checken in diesem Hostal hier ein, wo wir noch eine Stunde unter der heißen Dusche verbringen. Dann von 14 bis 17:00 Uhr Schlafen und im Bett etwas essen. Gerade hat der Wetterbericht für morgen und übermorgen Regen angekündigt - wir sind so gut wie am Ende, weil es weiterhin regnet und morgen also fast nichts trocken sein wird. Ich habe Jacken in den Fahrradkeller gebracht, aber weiß nicht, ob das etwas nutzen wird.


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