8. September 2005
Triacastela, „Refugio“ (*-Pension, 7 € pro Person, mit 2 Schlafsälen à 15 Mann), 20:00 Uhr

Der Tag begann nett mit dem Parador-Frühstück in gewohnter Qualität. Das schmeckte gleich noch besser, als ich merkte, dass die mir erinnerliche besondere Offerte zum Preis das „gratis“-Frühstück im Zimmerpreis von 100 € war. Ab zirka 9:30 Uhr waren wir zurück auf dem Pfad und verließen das wundervolle Villafranca in morgendlicher Kälte, die von den ersten Sonnenstrahlen recht bald verdrängt wurde, wie das hier immer so ist. 

Bereits der morgendliche Blick aus dem Fenster hatte heiteres Wetter angekündigt und wir bekamen tatsächlich genau das Gegenteil vom Rabanal auf dieser zweiten großen Bergetappe: Strahlendes Wetter von früh bis spät. Die Etappe beginnt, wie im Buch beschrieben mit leichtem Einrollen, bis es dann vorbei ist und gut reinhaut. Ich habe gleich den ersten Anstieg bis zu einem vermeintlichen Wartepunkt genutzt, um auszureißen (mit Ansage natürlich) und ordentlich zu treten, um meine Überraschung anbringen zu können. Hat prima geklappt: Nach Aufsprühen des Schriftzuges „Ziiieh Verena, gib Schubrakete“ und kurzem Warten im Dickicht kam sie bald angeradelt und hat sich sehr gefreut (habe auch einen Gruß für die Holländer geschrieben, weiß aber nicht, ob die hinter uns sind). Das alles gab auch Kraft für den dort noch sehr langen Rest: Erst mal weiter hoch bis zum vorerst letzten Dorf, dann weitere vier Kilometer extremer Anstieg zum Cebreiro. Dort machten wir mitten in der örtlichen Fiesta Pause mit gekaufter Empanada (carne & atun), Croissant und Mandeltarte. Teuer, aber lecker. 

Gelegenheit zum Durchschnaufen für die weiteren etwa acht Kilometern bergab und gleich wieder bergauf bis auf etwa gleiche Höhe, zermürbend. Dann allerdings rasende Abfahrt (soll 7% gewesen sein) mit einer Geschwindigkeit an der Grenze, insbesondere wenn man dabei fotografiert oder sogar filmt. Die Abfahrt führte nahtlos nach hier, wo das große Refugio um 16:45 Uhr „completo“ war - daran werden wir uns angesichts der steigenden Zahl auf letzten Metern gewöhnen müssen. Zwei dort sitzende Deutsche redeten uns das Zelten aus, weil es billiges Schlafen auch andernorts gäbe - und sie hatten Recht! Besser als sonstiges Refugio - schon gewaschen und gegessen, jetzt Hundemüde! Was für ein Tag.

Ende dieses Abschnittes