6. September 2005,
Refugio, Acebo
Das Frühstück im Astorga-Refugio war noch ein Höhepunkt heute. Danach ging es „bergab“, aber leider nur mit Laune etc.. Nach Einkauf im Supermercado (Astorga) beim Verlassen des Ortes verfahren und die N VI ca. fünf Kilometer befahren (falsch) statt der Landstraße ins Gebirge. Brugger/Fritschi funktionieren nur, wenn man sklavisch ihren Wegen folgt; die Karten im Guide sind völlig unzureichend. Keiner der Orte, die am jeweiligen Platz ausgeschildert sind, findet sich dort wieder.
Mit dieser Delle dann in die Berge, wieder viel Wind und nur noch bergauf. Zusehens Regenwolken am Horizont - oft schon allein wegen Wind Regenjacke getragen, darunter Windstopper-Unterhemd Trikot und Fleecejacke, unten Beinlinge! Schon der Anstieg bis Rabanal war heftig und kalt. Pause dort (auch wegen Nieselregen) in einer netten Bar am Ortseingang: tolle heiße Schokolade uns eine große aber sonst mäßige Bocadillo mit Pollo (heiß). Dann folgte der heftige Anstieg und Verena fiel recht bald aus; das verlassene Dorf kurz unter dem Kamm gerade so erreicht, dann heulen und Zähneklappern etc. - dortiges Refugio „completo – sorry“
- Zusammenbruch. Ich musste barsch werden, um sie weiter zu bringen.
Zu Fuß die letzten 2,6 Kilometer bis zum eisernen Kreuz, immer heulen und jammern. Dann nervige Bus-Touristen, die das Kreuz belegen – super-lästig. Endlich Steinablage - sie lässt sich erst durch nachdrückliches Bitten zu kooperativem Verhaltens bewegen.
Nach etwas mehr auf und ab endlich die lange Abfahrt, auf der mir die Vorderradbremse durchdreht und ausfällt. Verena hat das Werkzeug und ist weg - wir sehen uns erst in drei bis vier Kilometern wieder, bis dahin fahre ich mit angezogener Hinterradbremse und, falls die auch noch schlapp macht, extra langsam. Erst am Ortseingang von El Acebo Treffen und Reparatur mit nachziehen aller Klötze. Suche des Refugio: Der örtliche Wirt hat auch eine Etage dafür, was er nur widerwillig rausrückt. Dusche und Essen im Bett (eigentlich „prohibido“); Frankfurter-Würstchen-Scheibletten-Käse-Standard-Mahlzeit sowie verschiedene Reste.
Hier gibt’s nur Gegend, also bleibe ich gleich liegen. Nachher nur noch Zähne putzen, dann schlafen. Präventiv eine Aspirin genommen. Morgen Villafranca del Bierzo (Parador), 40 km. Übermorgen aber der nächste Berg - mir graust schon davor!
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