Aus Leon durch üble Vorstadt, Einkaufszentrum (auch kein Trikot) auf die Anhöhe ... und los geht der Wind... Zum allerersten Mal auf der Reise, sehr unangenehm von seitlich vorn, habe teilweise gefroren, wollte aber nichts weiter anziehen. Außerdem viel bergauf/bergab und Verena hat entsetzt befunden, dass man „sogar bergab treten“ musste (was sie sonst nie tut, oder nicht spürbar). Ab morgen gibt es ja noch mehr Berge, man wird sehen, wie das geht. Geplantes Ziel „Hospital de Obrigo“ gegen 13:30 Uhr erreicht - es taugte augenscheinlich mal wieder gar nicht - und weiter, 15 Kilometer bis Astorga. Ca. sechs Kilometer vorher brauchte ich dringendst eine Essenspause. Gekauftes Brot etc. in einem hässlichen Dorf an der N120. Erreichen Astorga und suchen Refugio, das Verena rein zufällig findet: Ein wundervolles altes und komplett hergerichtetes Haus unmittelbar neben der Kathedrale. Traumhaft hier, sogar Frühstück wird angeboten (3 € pro Person). Der Refugio-Preis pegelt sich bei 6 € pro Person ein und die Zahl der Pilger nimmt zu; hier besonders viele per Rad! Ich wollte eigentlich Bremsen wechseln, aber es „reichte“ das Säubern der verölten Klötze und Felgen (zuviel Fließöl ist halt auch nicht gut). Das hat mehr als 2 h gedauert, jetzt wieder Tip-Top, bremsen wie Hölle. Astroga ist nicht nur die vielleicht windigste Stadt Spaniens, sondern auch die mit den meisten Backwerk-Geschäften und Schokolade etc. pp bisher; probiert haben wir: Blätterteigbarren mit Mandeln und Schokolade mit Mandeln (hmm !). Suche nach weiterem Essbarem in einem Supermarkt, aber sonst kein brauchbares Lokal gefunden. Ständig blasender Wind und kurzer Radlerhosen sind keine gute Sache. Nur Bars oder Cafes hier, keine herzhaften Sachen zu kriegen, also entnervt im Refugio Brot, Wurst, Käse etc. genossen. War besser so. Später hat der Herbergsvater zu spanischem „Wer wird Millionär“ ein Stück Wassermelone („sendia“ - danach wurde auch gerade gefragt: sie kommt aus Afrika!) für mich und eine Orange für Verena spendiert, dann noch spanische Nachrichten und Wetter geschaut; ab und zu kommentiert und genickt oder Kopf geschüttelt. So macht man das hier. War echt witzig das! Hoffe, ich denke daran, dieses tolle Refugio zu knipsen! Übrigens: Mein Vorname kommt hier bärig an - jeder zweite liest ihn laut vor und/oder macht eine nette Bemerkung! |
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